Warum?

Als Vera und Bruno Steder im Frühjahr 2001 zum siebten Mal den kleinen türkischen Hafenort Datça besuchten, ahnten sie nicht, dass sie in ihrem 14 –tägigen Urlaub weniger die Sonne, das Meer und das typische datçanische „Yavaz, yavaz“ (immer mit der Ruhe!) genießen, sondern vielmehr mit jedem zu Ende gehenden Tag Bilder mit in ihren Schlaf nehmen würden, die ihren Urlaub in Datça nachdrücklich beeinflussten.

Was war geschehen?
Im Jahre 1995 entdeckten die Landesvorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes in Niedersachsen und der Schatzmeister des Gifhorner Tierschutzvereins den idyllisch gelegenen Hafen- und Fischerort Datça auf der gleichnamigen Halbinsel im Südwesten der Türkei für ihre Urlaubspläne. Nach ihrem ersten Besuch stand für die beiden fest, dass es nicht bei diesem ersten Mal bleiben würde. Vor allem kein Massentourismus mit seinen verheerenden Auswirkungen, eine herrliche Landschaft, ein gewachsener Ort mit seinen freundlichen Menschen hatten zur Folge, dass sie immer wieder nach Datça kamen.

Als sie in diesem Jahr von einem überwiegend in Datça lebenden deutschen Ehepaar erfuhren, dass die datçanische Verwaltung überzählige Hunde aus dem Hafenbereich bis vor einem Jahr noch vergiftet hätten und nach Inkrafttreten des türkischen Tierschutzgesetzes nun ein „Tierheim“ errichtet hätte, in denen sich die Hunde nicht einmal umdrehen könnten, fuhren sie zum städtischen Bauhof, um sich die Anlage anzusehen.

Es bot sich ihnen ein Bild des Jammers. Die Umgebung der Einrichtung war übersät mit Schutt, Sperrmüll und Schrott.

Aufgrund der Gespräche mit der Verwaltung wurde deutlich, dass diese den unhaltbaren Zustand aus eigenen Kräften nicht beheben würde: Der drastische Zusammenbruch der türkischen Währung, die Armut der Bevölkerung und das vollkommen fehlende Know-how der Verwaltung hinsichtlich der Unterbringung und Versorgung von Tieren machten Sofortmaßnahmen nötig.

Vera und Bruno Steder sorgten gemeinsam mit anderen in Datça lebenden Deutschen und Österreichern, den türkischen Tierschützerinnen Yildiz Kayaalp und Yolland Aydemir und dem äußerst kooperativen örtlichen Tierarzt Dr. Hakki Kafali für die Versorgung mit hundegerechtem Futter und für die Impfung der untergebrachten Hunde.